WAS VON KRIEGEN ÜBRIG BLEIBT

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SILENT DEATH IN THE GARDEN EDEN
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Allein während der Irakkriege 1991 und 2003 sollen nach Schätzungen des UN-Umweltprogrammes (UNEP) bis zu 2.000 Tonnen Munition mit abgereichertem Uran eingesetzt worden sein. Die eingesetzten Waffen hinterlassen ihre Spuren. 300 Gebiete im Irak, insbesondere im Süden des Landes, gelten als verseucht und müssten dringend gereinigt werden. Ein enormer Anstieg an Krebserkrankungen, Todgeburten und erschreckende Fehlbildungen bei Neugeborenen quälen die Menschen. Offizielle Studien über die Ursachen der Erkrankungen, die immer neue Generationen schädigen, gibt es nicht. Inoffizielle Studien werden nicht anerkannt.
Karin Leukefeld und Markus Matzel haben im Irak nach den Spuren der verheerenden Munition gesucht und Ärzte und Politiker, Wissenschaftler und Betroffene begleitet. Die erschütternde Reportage stellt Menschen vor, die sich allein gelassen fühlen, ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft. Täglich sterben Kinder, ohne dass die Ursachen erforscht oder beseitigt werden. Der Tod macht keine Unterschiede zwischen Sunniten, Schiiten oder Christen - im Land zwischen den zwei Strömen stirbt langsam und leise das Paradies.
Wo Euphrat und Tigris zusammenfließen, soll einst der Garten Eden gelegen haben. Doch in Mesopotamien, dem Land zwischen den zwei Strömen, hat es seit mehr als 30 Jahren keinen Frieden gegeben. Dem achtjährigen Krieg zwischen Irak und Iran folgte die Besetzung Kuwaits. 13 Jahre Sanktionen zerstörten die Wirtschaft und die sozialen Strukturen der irakischen Gesellschaft. Schließlich folgte 2003 ein weiterer Krieg, der mit dem Sturz von Saddam Hussein und einer acht Jahre dauernden Besatzung mit 150.000 ausländischen Soldaten endete. Und der Krieg geht weiter. Hunderte Luftangriffe einer internationalen Anti-Terror-Allianz sollen den "Islamischen Staat (IS)" zerschlagen. Der tägliche Einsatz kostet (nach Angaben des Pentagon) täglich bis zu zehn Millionen US-Dollar.
Ende 2014 haben 150 Staaten in der UN-Vollversammlung eine Resolution verabschiedet, die umfassende Hilfe für Länder fordert, die mit abgereichertem Uran verseucht wurden. Zuvor hatte der Irak bei der UN um Hilfe gebeten, um das tödliche Erbe in seinem Land beseitigen zu können. Vier Staaten lehnten die Resolution ab, darunter die USA. Bis heute weigern sich die US-Streitkräfte, Angaben zu der Menge und den Orten zu machen, wo sie die verheerende Uranmunition im Irak einsetzte. Parallel zu der Abstimmung in der UN-Generalversammlung wurde bekannt, dass die USA erneut Kampfflugzeuge in der Region stationiert hat, die Waffen mit Uranmunition einsetzen können.
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Leiser Tod im Garten Eden.
Irak, Syrien, Jemen - der Mittlere Osten geht in Flammen auf. Armeen aus aller Welt kämpfen im Hexenkessel der Weltgeschichte. Schon ist die Katastrophe in Europa angekommen: Anschläge in Paris, Brüssel und in der Türkei - während Millionen Menschen auf der Flucht sind, auf der Suche nach Sicherheit und Frieden. Inmitten des arabischen Flächenbrandes boomt die Waffenindustrie. Unter dem Motto "Sicherheit und Verteidigung" werden alle zwei Jahre in Abu Dhabi die neuesten Waffen präsentiert.
Unbeeindruckt vom Sterben betreiben Waffenproduzenten aus aller Welt das Geschäft mit dem Tod: Drohnen zu Luft, zu Land und zu Wasser sind der Verkaufsschlager, sagt ein Aussteller. "Es ist wie ein Computerspiel, ganz einfach. Sie drücken den Knopf und schon wird gefeuert." Investiert wird auch in Überwachungssysteme, die lokal, regional und international "alles im Blick" haben. Robotersoldaten werden entwickelt, sogar Atomwaffen werden modernisiert.
Der Film zeigt, was geschieht, wenn Bomben gefallen und Raketen abgefeuert sind. Markus Matzel und Karin Leukefeld haben den Kriegsschauplatz Irak besucht, der wie kaum ein anderes Land in den letzten 35 Jahren von Kriegen überzogen wurde. Bis heute zerstören die eingesetzten Waffen das Leben der Menschen, vor allem neu geborener Kinder, und der Umwelt. Besonders schädlich erweist sich Uranmunition, die in Afghanistan, Jugoslawien und im Irak in großen Mengen verschossen wurde.
Von der internationalen Gemeinschaft fühlen sich die Menschen im Irak mit ihrem Leid allein gelassen. Verantwortung übernehmen stattdessen Einzelpersonen und zivilgesellschaftliche Gruppen oder Soldaten, die die Schrecken des Krieges erlebt haben. Die Filmemacher begleiten einen Arzt, der die Landbevölkerung in den südirakischen Sümpfen versorgt. Sie sprechen mit Medizinern und Wissenschaftlern, die den Anstieg der Krebsraten dokumentieren und treffen einen ehemaligen US-Soldaten, der beim Angriff auf die irakische Stadt Falluja eingesetzt war.
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